Überragende Hallenrunde sorgt für ordentlich Rückenwind – Zwei Neuverpflichtungen im Winter – Tardeli Malungu ist Spieler des Jahres 2022 – Wintervorbereitung traditionell unter erschwerten Bedingungen – Sehnsucht nach “echten” Heimspielen
Für unsere 1. Herren steigt am kommenden Sonntag der Auftakt in die Bezirksliga-Rückwunde 22/23. Mitaufsteiger Spielvereinigung Fürstenau ist an diesem Tag um 14 Uhr “zu Gast”…in Hunteburg. Aber der Reihe nach.
Endlich wieder Hallenfußball
Groß war die Freude über endlich wieder stattfindende Hallenturniere im Osnabrücker Gebiet. Dem Indoor-Cup Sieg haben wir uns bereits hier gewidmet, die anschließende rot-weiße Invasion beim Masters an gleichem Ort war dann einfach nur unglaublich. Geschätzt fast 200 Venner sorgten unter den 500 Zuschauern vor allem in der ersten Runde für eine atemberaubende Stimmung, auch sportlich lief es nach Siegen gegen Kalkriese und Bad Rothenfelde sowie einem Remis gegen Türkücü richtig gut. Und auch einen Tag später, als in der Finalrunde die “besten Acht” aufeinandertrafen, hatte man ein Weiterkommen bis zur letzten Sekunde vor Augen. Doch am Ende musste man sich – trotz eines 6:1 Erfolges in der Wiederholung des Indoor-Cup Finals gegen BW Hollage – dem Oberligisten TuS Bersenbrück knapp mit 3:4 geschlagen geben und verpasste aufgrund eines fehlenden Punktes die Halbfinalteilnahme.
Tardeli Malungu auf großer Bühne geehrt
Kurz nach dem Trainingsauftakt stand die “Players Party” im Ballhaus des Alando Palais auf dem Programm. Lange konnte online für die Nominierten in verschiedenen Kategorien abgestimmt werden, die Jury hatte außerdem selber 50%iges Mitspracherecht bei der Stimmvergabe.
In der Königsdisziplin war am Ende unser “Tadde” haushoher Gewinner in der Kategorie “Spieler des Jahres 2022” – und sorgte nicht nur im Venner Block für großen Jubel. Die tolle Veranstaltung mit über 800 Gästen wurde ein wenig geschmälert, weil die Mannschaft trotz der meisten Onlinestimmen am Ende knapp einen zweiten Titel als “Newcomer des Jahres” verpasste, was aber die Stimmung am weiteren Abend nicht sonderlich beeinflusste.
Schwierige Bedingungen und viel Improvisation
Mitte Januar lud Trainer Nico Fehlhauer die Jungs zum ersten Training in die Venner Sporthalle. Auch die beiden Winterneuzugänge Fabian Knäuper (TuS Haste) und Filipe Martins (TuS Engter) waren mit von der Partie und haben im Verlauf der Vorbereitung angedeutet, dass sie den Kader quali- und quantitativ verstärken werden.
Insgesamt muss man aber festhalten, dass riesengroße Standortnachteile im Vergleich zum Großteil anderer Vereine vorherrschen und diese die gesamte Vorbereitung alles andere als einfach gestalten ließen. Der Trainingsplatz ist für den Spielbetrieb zu klein und war aufgrund der Wetterverhältnisse und damit einhergehenden Bespielbarkeit bis auf drei (!) Ausnahmen die gesamte Zeit über nicht nutzbar. Die Sporthalle taugt aufgrund ihrer Größe maximal zu Zirkel- und Krafttraining und steht nur an einem Tag der Woche zur Verfügung. Und der Hauptplatz braucht ebenfalls noch etwas Zeit nur ersten Nutzung, hätte aufgrund des fehlenden Flutlichts aber auch nicht weitergeholfen.
Doch diese Tatsachen kennt man und werden sich auch so schnell nicht ändern. Bleibt also nur, möglichst viele Testspiele auf fremden Kunstrasenplätzen zu vereinbaren und ansonsten mit Läufen in der Umgebung (wie zum Beispiel zum Venner Aussichtsturm) oder den Besuch von Fitness- und Spinning-Kursen etwas Abwechslung reinzubringen.
So ist einerseits festzuhalten, dass Mannschaft und Trainer das Bestmögliche aus den vorliegenden Bedingungen gemacht haben. Dennoch ist nicht wirklich abzusehen, wie sich die letzten Wochen “auf dem Platz” am Ende widerspiegeln. In den Testspielen (von denen drei auch noch vom Gegner kurzfristig abgesagt wurden) blieb man lediglich im ersten Spiel gegen TuS Glane siegreich, ansonsten gab es Niederlagen oder Unentschieden.
Um die vollen PS auf den Rasen zu bringen, wird sicherlich noch etwas Zeit ins Land gehen. Und dennoch war in jedem Spiel auch zu sehen, dass man sich immer wieder auf ein eingespieltes System, eine gewisse Grundfitness und eine tolle Moral verlassen kann.
Komfortable Tabellensituation als Trugschluss vor “Heimspielserie”
Nun steht also das erste Saisonspiel unmittelbar bevor. Da die gesamte Hinrunde auswärts stattfand, warten 15 Heimspiele auf unsere Jungs. Wie viele davon allerdings wirklich im Mühlenbachstadion stattfinden bleibt abzuwarten.
Aktuell richten die Herrenteams ihre Heimspielstätte in Arbeitseinsätzen zwar bereits etwas her, doch der Rasen wird noch etwas Zeit bis zur Bespielbarkeit benötigen. Je nach Wetterlage liegen die Prognosen bei Anfang April im Best- und Mitte Mai im Worst-Case.
Daher sind die ersten Partien auch bei unseren Nachbarn in Hunteburg terminiert. Nach den guten Erfahrungen beim Bezirkspokal Achtelfinale gegen SV Meppen II freuen wir uns, hier einen Ausweichort gefunden zu haben. Und dennoch ist klar, dass hier ebenfalls das Wetter mitspielen muss, da auch der “kleine HSV” über keinen Kunstrasenplatz verfügt und die Anlage mit ihren Teams bereits ordentlich ausgelastet ist.
Trotzdem freuen sich alle Beteiligten natürlich, dass es endlich wieder losgeht. Coach Nico Fehlhauer ist dabei immer wieder wichtig zu betonen, dass der Blick definitiv nicht nach oben sondern in erster Linie nach unten geht. Es wäre vermessen zu glauben, dass man auch in der Rückrunde weiter so performt wie im ersten Saisonabschnitt. Es gebe genügend mahnende Beispiele, am Ende kann alles ganz schnell gehen.
Und so liegt der Fokus – gerade aufgrund der durchwachsenen Wintervorbereitung – voll und ganz auf dem schnellen Sammeln der nötigen Punkte für den finalen Klassenerhalt. Um dann im besten Fall ganz befreit in die ersten Pflichtspiele im aufgefrischten Mühlenbachstadion gehen zu können….